Am Freitag, 7. Juli, starten die Fußballer des TSV Wolfratshausen in die Vorbereitung auf die neue Saison in der A-Klasse 4. Auf die Wölfe wartet eine starke Liga mit vielen Derbys unter anderem gegen die Stadtrivalen BCF und Waldram. In die Runde geht der TSV mit einem neuen Trainer: Stephan Berger. Um die schweren Aufgaben zu meistern, werden am Wochenende die physischen Grundlagen in einem Trainingslager gelegt. Vorab ein Interview mit dem neuen Coach über Erwartungen, Fitness und Derbys.
Du warst bereits ein halbes Jahr lang Interimscouch bei den Wölfen, am Ende stand der nicht mehr abzuwendende Abstieg in die B-Klasse. Nach dem Aufstieg in die A-Klasse übernimmst du nun wieder das Ruder. Wie groß ist der Druck?
Ein gewisser Druck ist immer da, aber es überwiegt die Vorfreude. Ich spüre das volle Vertrauen der Vorstandschaft. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren unter Guido Herberth viel lernen können und habe mich dort weiterentwickelt. Von dieser Erfahrung profitiere ich jetzt. Der Druck war vor zwei Jahren immens, als wir den TSV neu aufgebaut haben. Jetzt freue ich mich auf die neue Saison.
Mit 35 Jahren bist du ein junger Cheftrainer – gibt es deswegen eine engere Bindung an die jungen Spieler?
Ja, klar. Das hat Vorteile, weil du dich in die Gedanken der Spieler besser hineinversetzen kannst. Im Endeffekt zählt aber die Leistung – und da ist es egal, ob du jung oder alt bist.
In der Vorbereitung wird ein großes Augenmerk auf die Fitness gelegt. Erstmals gibt es auch wieder ein Trainingslager.
Das Trainingslager war mir mein großes Anliegen. Dadurch gewinnen wir eine Woche Vorbereitung. Wir brauchen die Fitness für die Spielweise, die ich mir vorstelle. Dafür muss die Mannschaft top-fit sein. Durch das Trainingslager haben wir anschließend genügend Zeit, um das taktische Spielsystem variabel einzustudieren.
Der TSV Wolfratshausen startet mit einem sehr jungen Team in die Saison – sind da schnelle Erfolge zu erwarten?
Ich will, dass nach der Vorbereitung unsere Spielweise klar zu erkennen ist. Es muss die taktische Marschroute erkennbar sein – gegen einen schwachen, wie gegen einen starken Gegner. Der jungen Mannschaft muss man Zeit geben und auch Fehler akzeptieren. Das ist ganz normal. Der erste Schritt ist, erstmal in der Liga Fuß zu fassen und sich zu etablieren.
Zudem gilt es Neuzugänge, teilweise aus dem eigenen Nachwuchs, in den Kader zu integrieren.
Auf den Nachwuchs freue ich mich, weil sie eine gute Ausbildung in der JFG genossen hatten und große Qualität haben. Zudem haben einige schon ein halbes Jahr bei uns gespielt und konnten ihr Potenzial zeigen. Die drei externen Zugänge werden uns qualitativ weiter verstärken. Mehr Neue wollten wir auch nicht holen, weil wir von dem Kader der vergangenen Saison zu 100 Prozent überzeugt sind.
Vor zwei Jahren haben die Wölfe in der B-Klasse sozusagen einen Neuanfang gestartet. Jetzt steht die erste A-Klassen-Saison an, die Gruppe ist gespickt mit starken Gegnern. Was sind die Ziele?
Klassenerhalt, ganz klar. Wir wollen schönen und attraktiven Fußball bieten und die vermeintlich größeren Nachbarn ärgern.
Vor den Wölfe stehen in der A-Klasse 4 viele Derbys – unter anderem gegen den BCF Wolfratshausen II und die DJK Waldram II. Es warten heiße Partien auf euch.
Deswegen will man ja auch aufsteigen, um solche Gegner zu bekommen. Für einen Fußballer ist ein Derby natürlich das Schönste. Es wird ein super Erlebnis, sich gegen einen Stadtrivalen mit drei bis vier Bayernliga-Spielern messen zu können. Dafür sind wir Fußballer, um solche Spiele vor vielen Zuschauern erleben zu dürfen.