Schon seit vielen Jahren schwelte ein Konflikt zwischen der Deutschen Turnerschaft und den im Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen zusammengefassten bürgerlichen Sportverbänden. Die immer selbstbewusster werdenden Sportverbände organisierten ihre eigenen Wettbewerbe und Meisterschaften, die Turnerschaft wollte sich jedoch die Führung nicht aus der Hand nehmen lassen. Schließlich forderte der DTB die Sportabteilungen seiner Vereine ultimativ auf, sich entweder für Turnerbund oder Sportverband zu entscheiden. In der Versammlung vom 25. Februar 1924 entschied sich die Fußballabteilung für den Süddeutschen Fußball-Verband und nahm den Namen „Spielvereinigung Wolfratshausen“ an. Die Spielvereinigung war zunächst recht erfolgreich, sie wurde 1925 sogar Meister ihrer Klasse und durfte damit an die Aufstiegsspielen zur A-Klasse teilnehmen. Doch plötzlich war nichts von ihr zu hören und zu lesen. In Wolfratshausen wurde nicht mehr Fußball gespielt. Die finanziellen Belastungen waren für die Spielvereinigung zu hoch geworden. Erst Ende 1926 lief der Spielbetrieb langsam wieder an. Doch bereits 1928 begann die nächste Krise. In Wolfratshausen war ein neuer Fußballverein gegründet worden, der „Freie Fußballklub Wolfratshausen“, ein Verein, der zur Arbeiter-Sportbewegung gehörte. Ein Großteil der Wölfe-Spieler wechselte zum neuen Klub, der in der Folge recht rege war, während die Spielvereinigung am Tiefpunkt angelangt war. Erst gegen Ende 1930 war sie wieder in der Lage, Spiele durchzuführen.