++++ 47. Rennsteiglauf 2019 +++++
Daniel Götz erfüllt sich einen Traum
Der Läufer aus der Triathlonabteilung des TSV Wolfratshausen belegt beim 47. Rennsteiglauf auf der Halbmarathon-Distanz unter 6.768 Startern Rang zwei. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, meint er hinterher.
Schmiedefeld – Mit 16.291 Starter zählt der Rennsteiglauf zum größten Landschaftslauf Europas – und mit Sicherheit auch zu den schönsten. Alleine auf der Halbmarathon-Distanz, die auf dem Rennsteig von Oberhof nach Schmiedefeld führte, gingen 6768 Läufer und Läuferinnen an den Start. Mit dabei, Daniel Götz, der im Triathlon für den TSV Wolfratshausen und bei Läufen für seinen Heimatverein SV Bergdorf-Höhn startet, das Rennen von Beginn an offensiv. „Abwarten ist nicht meine Art in solch ein traditionsreiches Rennen zu gestalten“, so seine Aussage. Nach drei Kilometern konnte nur noch der Vorjahressieger Samson Tesfazghi, ein gebürtiger Eritreer, folgen. Dieser ließ Götz bergauf die Tempoarbeit machen und hielt sich stets in dessen Windschatten auf. Bei Kilometer 12, dem höchsten Punkt der 351 Höhenmeter umfassenden Strecke, hatten die beiden bereits einen Vorsprung von fast zwei Minuten auf die nächsten Verfolger herausgelaufen. Was folgte, war ein Nervenkrimi. „Oft dachte ich auf den Flachstücken bereits eine kleine Lücke gerissen zu haben, doch Tesfazghi konnte die wenigen Meter immer wieder bergab zulaufen“, berichtete Götz im Anschluss an das Rennen. Am letzten langen Anstieg bei Kilometer 17 setzte der Eritreer zum Zwischenspurt an und konnte fortan die entscheidenden Meter zwischen sich und dem bis dato sich stets in der Führungsposition laufenden Daniel Götz legen. Bis ins Ziel in Schmiedefeld baute Tesfazghi den Vorsprung auf 47 Sekunden aus. Götz hingegen konnte bereits auf dem letzten Kilometer das Tempo herausnehmen und mit einem Lächeln im Gesicht die einmalige Stimmung auf den letzten Metern genießen. Im Zielkanal riss er immer wieder die Arme hoch und bedankte sich bei den Tausenden von Zuschauern am Streckenrand. Mit 1:12:24 Stunden für die 21,2 Kilometer war Götz sogar schneller als die Siegerzeit aus dem Vorjahr. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, berichtete 30-Jährige im Anschluss an seinen Zieleinlauf den wartenden Reportern. Diese stürzte sich nämlich auf ihn, da der in Sömmerda lebende Eritreer den Rennsteiglauf zwar bereits zum dritten Mal gewann, aber nur wenige Vokabeln Deutsch sprach. Mit seinem zweiten Platz im Halbmarathon erfüllte sich Daniel Götz zudem einen Traum. Als Schüler nahm er einst beim Junior-Cross-Wettbewerb des Rennsteiglaufs teil. „Mich hat diese Atmosphäre damals so beeindruckt, dass ich mir vorgenommen habe, irgendwann beim ‚richtigen Rennsteiglauf‘ auf dem Podium zu stehen. Und 2019 war es endlich soweit. Es lohnt sich für seine Träume zu kämpfen.“